2023
Rudow feiert seinen 650. Geburtstag
Liebe Mitmenschen,
für uns in unserem Stadtteil Rudow, ist das Jahr 2023 ein ganz besonderes Jahr, denn gemeinsam mit Buckow können wir am 04.06.2023 auf 650 Jahre beurkundete Geschichte zurückblicken.
Der Name Rudow (slawisch auch “Rüdow” und “Rudau”) ist vermutlich slawischen Ursprungs und weist drauf hin, dass der heutige Stadtteil und Teil des Bezirks Neukölln vermutlich eine der ganz alten Siedlungen in der Mark Brandenburg war.
Urkundlich werden Rudow und Buckow erstmalig 1373 erwähnt, alte Ausgrabungen verweisen aber auf eine weiter, tief in das 12. Jahrhundert reichende, Siedlungsgeschichte.
Die Entwicklung Rudows über die Jahrhunderte war geprägt durch historische Einschnitte, wie etwa dem 30jährigen Krieg, der wechselhaften Geschichte Preußens und im vergangenen Jahrhundert der Teilung der Stadt und der Wiedervereinigung am 9.November 1989.
Die Besitzer des Dorfes wechselten oft und die Reste des Jagdschlosses, das der Kurfürstliche Lustgärtner 1660 in der Prierosser Straße errichtete, sowie etliche Häuser der alten Dorfbebauung sind heute stille Zeugen dieser Geschichte.
1913 wird Rudow an das Berliner Straßenbahnnetz mit der Linie 47 angeschlossen. Diese verband bis 1966 den Ort mit Niederschönhausen. 1920 wird Rudow in den Bezirk Neukölln von Groß-Berlin eingemeindet. Der Teltowkanal, die Rixdorf- (später Neukölln-) Mittenwalder Eisenbahn, der Anschluss an die U7 im Jahr 1972 und der Flughafen machen den Stadtteil auch wirtschaftlich interessant.
Immer wieder muss sich Rudow wandeln, mit der Lage in der Nähe der Gropiusstadt, einigen kleineren Siedlungen wie der Pfarrsiedlung und dem Frauenviertel, wächst auch die Zahl der Einwohner*innen ständig, 2021 wurden 42 443 gezählt. Die angespannte Wohnungssituation in Berlin, die Nähe zum Flughafen BER, die jüngste Entwicklung des Ortes Schönefeld aber auch die Erholungsinteressen der Berlinerinnen und Berliner und die immer drängende Notwendigkeit zum Natur-, Umwelt- und Klimaschutz beeinflussen die Situation Rudows heute.
Mit dieser Internetseite wollen wir
- Auf möglichst alle Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem 650ten Jahrestag Rudows in einem Veranstaltungskalender hinweisen.
- Rudowerinnen und Rudowern die Möglichkeit geben, erzählenswerte
Geschichten aus und in Rudow zu dokumentieren und zu veröffentlichen.
Wir sind überzeugt, die Rudowerinnen und Rudower haben viel zu erzählen.
- Wir wollen eine bunte Patchwork-Internetseite schaffen, auf der sich Rudow in aller Buntheit und Lebendigkeit spiegelt.
Die Historie Rudows ist in etlichen Veröffentlichungen ausführlich dokumentiert, deshalb haben wir bewusst darauf verzichtet einen umfassenden historischen Rückblick aufzunehmen.
Wer hierüber mehr erfahren will, kann in dem Büchlein „625 Jahre Rudow“ aus dem Panoramaverlag von 1998 oder bei Dietmar Ephan, „Rudower Geschichte und Geschichten (Band 1) (ISBN 3-926585-01-3) und auf der Internetseite des Rudower Heimatvereins http://www.rudowerheimatverein.de/ nachlesen und Quellen finden.
Wir wünschen viel Spaß beim Durchblättern unserer Seite!
Das Redaktionsteam
der Alten Dorfschule Rudow e.V.
Danksagung
An dieser Stelle geht ein großes DANKESCHÖN !
an all die, die uns ihre Geschichten, Texte, Fotos, Kunst, Ideen und Unterstützung haben zukommen lassen.
Glück in Rudow ist …
dass etwas draußen vor und doch mittendrin zu sein.
Liebe Rudowerinnen, liebe Rudower,
liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Jahr feiert unser Rudow sein 650-jähriges Jubiläum. Urkundlich wurde der Ort im Jahr 1373 zum ersten Mal genannt – Grabungsfunde sogar aus der Zeit um 1200 weisen auf eine spätslawische Vorbesiedlung hin. Seit damals erlebte Rudow eine sehr wechselvolle Geschichte, die auch von Seuchen und Kriegen nicht verschont war.
Wirtschaftlich bedeutsam war der Anschluss der Eisenbahn nach Rudow im Jahr 1900. Die Haltestelle hieß damals noch „Station Rudow bei Berlin“. Erst 1920 wurde Rudow in Groß-Berlin eingemeindet. Nach den Schrecken des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges wurde Rudow 1945 dem amerikanischen Sektor zugeordnet. Zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung befand sich Rudow in einer Grenzlage.
Jeder von uns verbindet mit Rudow auch seine ganz eigene Geschichte, die teilweise auf dieser Website hier sehr anschaulich, rührend und mit eigenen Fotografien dargestellt wird. Einzelne Orte sind eng mit persönlichen Erinnerungen und denen der eigenen Familie verknüpft. Auch ich verbinde mit Rudow eine besondere Geschichte. Rudow ist der Ort, an dem ich als 11-Jährige 1989 nach dem Berliner Mauerfall zum ersten Mal westdeutschen Boden betreten habe. Mit meinen Eltern bin ich damals mit der U7 vom U-Bahnhof Rudow zu Karstadt am Hermannplatz gefahren. Mit Rudow bin ich seitdem verbunden geblieben, ob als spätere Neuköllner Bezirksbürgermeisterin, Bundesministerin, Regierende Bürgermeisterin oder Abgeordnete für unseren Wahlkreis. Ich schätze die Offenheit, den Fleiß, den Ordnungssinn und vor allem den Zusammenhalt und die gegenseitige Hilfsbereitschaft der Rudowerinnen und Rudower. Hier gilt noch das Wort, das einem gegeben wird.
Ohne den Zusammenhalt und das ehrenamtliche Engagement auch der vielen heimischen Vereine und Initiativen vor Ort wäre ein so bewundernswert reichhaltiges Festprogramm zum 650-jährigem Jubiläum von Rudow, das auf dieser Seite vorgestellt wird, nicht denkbar. Ich danke allen Beteiligten, die dieses bunte Jubiläumsjahr möglich machen, von ganzem Herzen.
Es ist klar – auch die heutigen Herausforderungen angesichts der Krisen in der Welt sind groß. Gerade für Rudow, das heute eben nicht mehr in einer Randlage, sondern an zentraler und dennoch beschaulicher Stelle in unserer Wachstumsregion in der Nähe des Flughafens BER oder des Wissenschaftsstandorts Adlershof liegt, ergeben sich beste Chancen für die Zukunft. Wir alle können daher mit Stolz und Zuversicht das Rudower Jubiläumsjahr begehen.
Herzliche Grüße
Franziska Giffey
Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Abgeordnete für den Wahlkreis Rudow
Foto © Hans Christian Plambeck
Liebe Rudowerinnen, liebe Rudower,
sehr geehrte Damen und Herren
vor 650 Jahren, im Jahr 1373, wurde Rudow erstmalig urkundlich erwähnt. Damals noch ohne die heutige Namensfestlegung. Der diesjährige 650. Geburtstag ist ein Grund zum Feiern. Herzlichen Glückwunsch!
Seit einem Vierteljahrhundert bin ich selbst Rudowerin und bin froh, dass dieser südlichste Stadtteil von Neukölln meine Heimat geworden ist. In Rudow hat man alles, was man braucht: die lokale Versorgung ist sehr gut und die grüne Umgebung lädt zu mannigfaltigen Erkundungen ein. Es gibt sehr schöne Stellen, an denen man „die Seele baumeln“ lassen kann. Am Rudower Fließ, am Schmiedeteich oder in der neuen Gertrud-Haß-Bibliothek. Dazu kommt die exzellente Infrastruktur. In den vergangenen Jahren wurden neben der neuen, modernen Bibliothek mit ihrem Garten auch eine neue Seniorenfreizeitstätte in Betrieb genommen. An einer Erweiterung der Schliemann-Schule wird gearbeitet und im Sommer wird die neue Clay-Schule am Neudecker Weg eröffnet. Diese Schule wird die modernste Integrierte Sekundarschule Berlins sein. Auch der in die Schule integrierte Lern- und Gedenkort zum ehemaligen Zwangsarbeiterlager auf dem Gelände ist Berlinweit einzigartig.
Das Vereins-, Sport- und Kulturleben in Rudow gedeiht dank vieler engagierter Menschen. Mit ihrem Engagement tragen sie wesentlich zum Zusammenhalt in Rudow bei. Eine wichtige Rolle nimmt hier seit vielen Jahren die Alte Dorfschule als Verein und als Kulturstandort ein.
Für die Festivitäten anlässlich des Jubiläums wurde ein umfangreiches Programm zusammengestellt für alle Rudowerinnen und Rudower und für alle, die gerne mitfeiern wollen.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei all jenen, die bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung der vielfältigen Veranstaltungen mitwirken!
Ihre
Karin Korte
Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport
Foto © Gunnar Bernskötter/BA Neukölln
Veranstaltungen
Alles was im schönen Rudow rund um die Festivität in den jeweiligen Monaten stattgefunden hat, finden Sie hier: